07.08.2013, Duisburg

KLÖCKNER & CO SE: ROHERTRAGSMARGE GESTEIGERT, KOSTEN GESENKT, KONZERNVERLUST VERRINGERT, NEGATIVE MARKTENTWICKLUNG ZUNEHMEND KOMPENSIERT DURCH RESTRUKTURIERUNGSPROGRAMM

  • Absatz und Umsatz markt- und restrukturierungsbedingt im ersten Halbjahr um 10,3 % auf 3,3 Mio. t bzw. um 15,0 % auf rund 3,3 Mrd. € gesunken.
  • Rohertrag in Höhe von 608 Mio. € um 11,1 % unter Vorjahr (683 Mio. €), Rohertragsmarge von 17,5 % auf 18,3 % verbessert.
  • EBITDA in Höhe von 72 Mio. € durch Kostenentlastung von 70 Mio. € trotz des stark rückläufigen Absatzes nur leicht unter Vorjahrswert von 77 Mio. € (97 Mio. € vor Restrukturierung).
  • Das EBIT wurde um 25 Mio. € auf 19 Mio. € gesteigert. Vorjahreswert von -6 Mio. € durch Sondereffekte belastet.
  • Der Konzernverlust wurde analog dazu von -51 Mio. € im Vorjahr auf -20 Mio. € verringert, davon im 2. Quartal von -39 Mio. € auf -4 Mio. €.
  • Ergebnis je Aktie von –0,19 € nach –0,50 € im Vorjahr.
  • Restrukturierungsprogramm weit vorangeschritten und erneut ausgeweitet.
  • EBITDA-Erwartung für Q3 bei 30 bis 40 Mio. € (vor Restrukturierungsaufwendungen).
  • Zielsetzung für das Gesamtjahr 2013 ist trotz der Marktverwerfungen in Europa ein EBITDA auf Vorjahresniveau von etwa 140 Mio. € vor Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von etwa 18 Mio. € (ohne kompensierende Effekte) nach 77 Mio. € im Vorjahr.

Alle Angaben beziehen sich auf die ersten sechs Monate 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Duisburg, 7. August 2013 – In den ersten sechs Monaten war der Absatz, vor allem bedingt durch die Marktverwerfungen und restrukturierungsbedingten Portfoliobereinigungen in Europa, um insgesamt 10,3 % rückläufig. Der Umsatz ging aufgrund des niedrigeren Preisniveaus noch stärker um 15,0 % zurück. Der Rückgang des operativen Ergebnisses (EBITDA) konnte trotz des stark rückläufigen Absatzes durch Kostenentlastungen in Höhe von 70 Mio. € begrenzt werden, so dass sich das EBITDA auf 72 Mio. € nach 77 Mio. € (97 Mio. € vor Restrukturierungsaufwendungen) im Vorjahr belief.

Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE: „Auch wenn wir mit der Ergebnissituation alles andere als zufrieden sind, zeigen die Zahlen eindeutig, dass es uns durch die Restrukturierungsmaßnahmen zunehmend gelingt, den Ergebnisbelastungen aus der erneut negativen Marktentwicklung aus eigener Kraft entgegenzuwirken."

Absatz, Umsatz und Ergebnis unter Vorjahr, Restrukturierungsmaßnahmen kompensieren zunehmend negativen Markteinfluss
Der Absatz des Konzerns lag in den ersten sechs Monaten 2013 mit 3,3 Mio. t um 10,3 % unter dem des Vorjahres (3,7 Mio. t). Bereinigt um das im Rahmen des Restrukturierungsprogramms aufgegebene niedrigmargige Geschäft und der Standortschließungen läge der Rückgang bei 6,2 %.

Im Segment Europa lag der Absatz aufgrund des weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, des langen Winters und der Effekte aus den Portfoliobereinigungen um 15,1 % unter dem des ersten Halbjahrs 2012. Ohne die Portfoliobereinigungen wäre der Absatz um 7,4 % rückläufig gegenüber einem Marktrückgang von 10,9 %* (*Daten bis Mai berücksichtigt).

Im Segment Americas ging der Absatz um 3,5 % gegenüber dem Vorjahr zurück, in den USA waren es –2,1 %. Damit fiel der Absatzrückgang in den USA ebenfalls geringer aus als der des Gesamtmarkts (–4,6 %).

Der Umsatz des Konzerns lag, zusätzlich belastet durch das geringe Preisniveau in den ersten sechs Monaten 2013, bei rund 3,3 Mrd. € und damit um 15,0 % unter Vorjahr.

Der Entwicklung von Absatz und Umsatz folgend lag auch der Rohertrag – wenn auch unterproportional – mit 608 Mio. € um 11,1 % unter dem Vorjahreswert von 683 Mio. €. Der rückläufige Rohertrag wurde fast vollständig durch einen Kostenabbau von 70 Mio. € kompensiert, wobei 40 Mio. € auf das Restrukturierungsprogramm entfallen.

Das Restrukturierungsprogramm Klöckner & Co 6.0 lieferte damit im ersten Halbjahr einen gegenüber dem Vorjahr zusätzlichen EBITDA-Beitrag von 29 Mio. € (40 Mio. € Kostenreduzierung abzüglich 11 Mio. € entgangenen Rohertrags von aufgegebenem niedrigmargigen Geschäft). Entsprechend wurde die Rohertragsmarge von 17,5 % auf 18,3 % gesteigert.

Von dem im ersten Halbjahr diesen Jahres realisierten EBITDA in Höhe von 72 Mio. € wurden 43 Mio. € im zweiten Quartal erzielt. Damit lag das EBITDA auch ohne einen einmaligen Ergebnisbeitrag aus der Auflösung von Pensionsrückstellungen in Höhe von
7 Mio. € im Prognoserahmen von 35 bis 45 Mio. €. Das EBIT wurde im ersten Halbjahr um 25 Mio. € von –6 Mio. € auf 19 Mio. € gesteigert und der Konzernverlust von 51 Mio. € auf 20 Mio. € verringert. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf –0,19 € nach
–0,50 € im Vorjahr.

Bilanz- und Finanzierungsstrukturen weiterhin sehr stark
Die Eigenkapitalquote lag mit 39 % in etwa auf dem Niveau zum Jahresende 2012. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten beliefen sich bedingt durch die höhere Mittelbindung im Net Working Capital auf 489 Mio. € nach 422 Mio. € zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres. Das Gearing, also das Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital, wurde mit 33 % auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Die Liquiditätsausstattung ist mit 570 Mio. € weiterhin sehr komfortabel. Auch die Finanzierung bleibt weiterhin solide mit ausreichend hohem Spielraum: Im zweiten Quartal wurde sowohl das europäische ABS-Programm als auch der syndizierte Kredit in Höhe von jeweils 360 Mio. € bis Mai 2016 verlängert.

Restrukturierung weit vorangeschritten und erneut ausgeweitet
Vor dem Hintergrund der krisenbedingt nachlassenden Stahlnachfrage in Europa und der unsicheren Aussichten hatte Klöckner & Co das im September 2011 initiierte Restrukturierungsprogramm mehrfach erheblich ausgeweitet - zuletzt im Mai 2013. Schwerpunkte der Restrukturierungsmaßnahmen sind neben der Senkung von Verwaltungs- und Vertriebs-Gemeinkosten die Schließung oder Veräußerung von unrentablen Niederlassungen sowie die Aufgabe nachhaltig nicht ausreichend profitabler Geschäftsaktivitäten. Im Zuge dessen wurden seit Programmbeginn im September 2011 bereits 60 Standorte geschlossen bzw. in Osteuropa veräußert und die Anzahl der Beschäftigten wurde um rund 1.800 reduziert. Aufgrund der weiterhin schwierigen Marktlage, insbesondere in Frankreich, und der Erarbeitung weiterer Optimierungspotenziale in den USA nach der Übernahme und Integration von Macsteel hat Klöckner & Co im Mai 2013 eine erneute Ausweitung der Maßnahmen beschlossen. Hieraus resultieren die Schließung bzw. Zusammenlegung von weiteren Standorten in Frankreich und den USA sowie der Abbau von mehr als 200 zusätzlichen Mitarbeitern. Somit umfasst das erweiterte Restrukturierungsprogramm die Schließung oder Veräußerung von insgesamt 70 Standorten (24 %) und die Reduzierung der Belegschaft um mehr als 2.000 Stellen (17 %). Die Umsetzung sämtlicher Maßnahmen und damit der Abschluss des Programms erfolgt bis zum Jahresende.

Insgesamt erwartet Klöckner & Co durch die Restrukturierungsmaßnahmen im laufenden Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr einen zusätzlichen EBITDA-Beitrag von 65 Mio. €, wovon bereits 29 Mio. € im ersten Halbjahr 2013 realisiert wurden, und nochmals
45 Mio. € im Jahr 2014.

Ausblick
Für die zweite Jahreshälfte geht Klöckner & Co davon aus, dass die allgemein erwartete konjunkturelle Belebung in den USA, die zusätzlichen Ergebnisbeiträge aus dem Restrukturierungsprogramm die übliche saisonal bedingt rückläufige Nachfrage ergebnisseitig zumindest kompensieren können. Entsprechend rechnet das Unternehmen für das dritte Quartal mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) zwischen 30 und
40 Mio. €. Für das Gesamtjahr erwartet Klöckner & Co aus heutiger Sicht ein operatives Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres von etwa 140 Mio. €, jeweils vor Restrukturierungsaufwendungen.

Gisbert Rühl: „Auch wenn wir vom europäischen Stahlmarkt keinen Rückenwind erwarten, gehen wir davon aus, durch die frühzeitig eingeleiteten tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen aus eigener Kraft im nächsten Jahr wieder die Gewinnzone zu erreichen. Zusätzliche Impulse können sich durch die allgemein erwartete Erholung unseres Wachstumsmarkts USA sowie durch das sich aktuell verbessernde Preisniveau ergeben.“

 

Über Klöckner & Co:
Klöckner & Co ist der größte produzentenunabhängige Stahl- und Metalldistributor und eines der führenden Stahl-Service-Center-Unternehmen im Gesamtmarkt Europa und Amerika. Das Kerngeschäft des Klöckner & Co-Konzerns ist die lagerhaltende Distribution von Stahl und Nicht-Eisen-Metallen sowie der Betrieb von Stahl-Service-Centern. Auf Basis seines Distributions- und Servicenetzwerks bedient der Konzern an rund 230 Standorten in 15 Ländern über 160.000 Kunden. Aktuell beschäftigt
Klöckner & Co rund 10.000 Mitarbeiter. Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von rund 7,4 Mrd. €.

Die Aktien der Klöckner & Co SE sind an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel im Regulierten Markt mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) zugelassen. Die Klöckner & Co-Aktie ist im MDAX®-Index der Deutschen Börse gelistet.

ISIN: DE000KC01000; WKN: KC0100; Common Code: 025808576.

Ansprechpartner:
Christian Pokropp – Pressesprecher
Leiter Investor Relations & Corporate Communications
Telefon: +49 (0) 203-307-2050
Fax:       +49 (0) 203-307-5025
E-Mail: christian.pokropp@kloeckner.com

Pressemitteilung 07.08.2013

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Christian Pokropp

Head of Corporate Communications

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