Verantwortungsvolles Handeln
Verantwortungsvolles Handeln wird bei Klöckner & Co ganzheitlich betrachtet. Integraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur ist für uns das regelkonforme Verhalten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Geschäftspartner, das die Grundlage für unternehmerische Verantwortung bildet. Das Einhalten von international gültigen Regeln und der faire Umgang mit unseren Geschäftspartnern und Wettbewerbern gehören zu den wichtigsten Grundsätzen unseres Unternehmens. Zentral ist für uns neben der konsequenten Achtung der Menschenrechte auch die Einhaltung der Grundwerte und Prinzipien unseres Unternehmens. Diese haben wir in unserem Code of Conduct formuliert. Die Einhaltung liegt in der direkten Verantwortung jeder und jedes Einzelnen.
Kennzahlen in 2022
< 1 %
Konfliktmineralien in unseren Produkten
1.300
Kinder & Jugendliche durch soziale Projekte unterstützt
Verantwortung übernehmen
Als internationaler Konzern mit einer Vielzahl von weltweiten Lieferanten- und Kundenbeziehungen möchte Klöckner & Co integres Verhalten und verantwortliches Handeln innerhalb des Unternehmens wie auch im Umgang mit seinen Geschäftspartnern sicherstellen und die Beziehungen verantwortungsbewusst gestalten. Unser Ziel ist es, korruptions- und kartellverdächtige Situationen grundsätzlich zu vermeiden und potenziellen Verstößen frühzeitig entgegenzuwirken. Dies wird von unserem Vorstand im „Tone from the Top“ unmissverständlich klargestellt – Wettbewerbsverstöße und Korruption werden bei Klöckner & Co nicht geduldet und Zuwiderhandlungen konsequent sanktioniert.
Dabei gehört es zu den grundlegenden Prinzipien von Klöckner & Co, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Übereinstimmung mit dem jeweils geltenden Wettbewerbsrecht handeln. Wir bekennen uns zum freien Wettbewerb und zu den Empfehlungen zum OECD-Übereinkommen über die Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr vom 17. Dezember 1997. Zusätzlich ist Klöckner & Co bestrebt alle Antikorruptionsgesetze der Länder, in denen wir geschäftlich tätig sind, einschließlich des UK Bribery Act und des US Foreign Corrupt Practices Act, zu befolgen.
Als Referenz und Hilfestellung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dienen der konzernweit gültige Code of Conduct sowie die internen Konzernrichtlinien und Verfahrensanweisungen, bspw. zur Einhaltung kartellrechtlicher Vorschriften, zur Einschaltung von Intermediären, zur Geldwäscheprävention, zur Exportkontrolle oder zur Bekämpfung der Korruption im Geschäftsverkehr. Ein konzernweites Schulungsprogramm, das für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns verpflichtend ist, sensibilisiert sie für unseren Code of Conduct.
Das Schulungsprogramm gliedert sich in verschiedene zielgruppenadäquate Module, die in regelmäßigen Abständen durch Auffrischungsschulungen aktualisiert werden. Die Zuweisung und die Erfolgskontrolle der Pflichtschulungen erfolgt in einem IT-gestützten Learning-Management-System. Von unseren externen Geschäftspartnern erwarten wir, dass sie die ethischen Werte und Prinzipien unseres Code of Conduct bzw. Supplier Code of Conduct oder eines gleichwertigen eigenen Verhaltenskodex beachten und in ihrer Organisation wirksam umsetzen.
Es besteht die Möglichkeit, Hinweise auf mögliche Compliance-Verstöße anonym an das Corporate Compliance Office zu melden. Auf der Startseite der Plattform oder über die Internetseite der Gesellschaft können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch fremde Dritte Hinweise über mögliche Verstöße gegen unseren Code of Conduct melden. Darüber hinaus steht auch eine weltweit kostenlose 24/7-Telefon-Hotline zur Verfügung.
Die Klöckner & Co SE und ihre Landesgesellschaften achten auf ethisch korrektes und regelkonformes Verhalten im Geschäftsverkehr. Wie in unserem Code of Conduct und darüber hinaus in unserer Konzern-Menschenrechtspolitik festgehalten, duldet Klöckner & Co unter keinen Umständen einen Verstoß gegen die dort formulierten Grundsätze. Zu diesen Grundsätzen gehören neben der Einhaltung von Gesetzen und Menschenrechten auch das Verbot von Kinderarbeit und die Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter sowie die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns und der Arbeitszeiten. Dies betrifft sowohl unser eigenes Unternehmen als auch alle vorgelagerten Teile unserer Wertschöpfungskette.
Um diese Erwartungshaltung auch gegenüber unseren Lieferanten eindeutig zum Ausdruck zu bringen, haben wir in 2022 unseren konzernweit gültigen Supplier Code of Conduct grundlegend überarbeitet und dabei auch die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes berücksichtigt. Unser Supplier Code of Conduct richtet nun einen noch stärkeren Fokus auf die Prävention menschenrechtlicher und umweltbezogener Risiken und formuliert unsere klare Erwartung gegenüber unseren Lieferanten, derartige Risiken im eigenen Geschäftsbereich und ihren Lieferketten aktiv zu ermitteln, zu bewerten und im Rahmen der bestehenden Einflussmöglichkeiten zu verhindern oder zu minimieren. Falls sich ein Lieferant weigert, unseren Supplier Code of Conduct anzuerkennen, und keinen eigenen, gleichwertigen Code of Conduct in seinem Unternehmen etabliert hat, wird er konsequent für den weiteren Einkauf gesperrt. Die Gleichwertigkeitsprüfung erfolgt durch das CCO.
Ein besonderes Augenmerk liegt bei Klöckner & Co auf der umsichtigen und verantwortungsvollen Beschaffung von Produkten. Ein zentrales Ziel im Beschaffungsprozess ist es bspw., sicherzustellen, dass die in unseren Produkten enthaltenen Mineralien nicht aus Konfliktländern stammen. Die Gesellschaft sorgt für die Erfüllung von Sorgfaltspflichten in der Lieferkette von Rohstoffen aus Konflikt- und Hochrisikogebieten sowie die Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Güter mit doppeltem Verwendungszweck, sog. Dual-Use-Güter, sowie die einschlägigen außenwirtschaftsrechtlichen Vorschriften werden zentral, durch systemische Kontrollen in den IT-Systemen, überwacht. Von besonderem Interesse sind dabei Konfliktmineralien wie Columbit-Tantalit (Coltan), Kassiterit (Zinnstein), Gold, Wolframit und deren Derivate, zu denen Tantal, Zinn und Wolfram zählen.
Die jährliche Prüfung unseres Produktportfolios hat im Geschäftsjahr 2022 ergeben, dass < 1 % unserer Produkte Tantal, Zinn oder Wolfram enthalten können. Sollten unsere Kunden dafür einen entsprechenden Nachweis einfordern, nutzen wir bei allen betreffenden Lieferanten das „Conflict Minerals Reporting Template“ der Responsible Minerals Initiative für die systematisierte Abfrage zur Herkunft von Konfliktmineralien. Wir erwarten, dass die Lieferanten die Konfliktmineralien gemeinsam mit ihren Lieferanten mindestens bis zum Hüttenwerk zurückverfolgen und sich für Standardberichtsprozesse einsetzen. Wir erwarten ferner von unseren Lieferanten, dass sie entsprechende Nachweise fünf Jahre lang aufbewahren und sie Klöckner & Co auf Nachfrage vorlegen. Sofern ein Lieferant den Nachweis der Herkunft der Konfliktmineralien nicht erbringt, wird er systematisch für weitere Einkäufe gesperrt. Gleiches gilt, wenn der Lieferant sich nicht zu den obigen Grundsätzen hinsichtlich der Herkunft von Konfliktmineralien bekennt.
Als weltweit agierendes Unternehmen sieht Klöckner & Co sich nicht nur in der Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für das jeweilige regionale Umfeld unseres Unternehmenssitzes und unserer Niederlassungen. Daher engagieren wir uns im direkten Umfeld unserer Unternehmensstandorte und tragen so unseren Teil zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen bei.
Klöckner & Co verfolgt eine klare und langfristige Strategie bei der Unterstützung von gemeinnützigen Projekten in Deutschland: Wir möchten die Bildungssituation sozial benachteiligter Kinder in unserem direkten Umfeld nachhaltig verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, konzentrieren wir unseren Beitrag auf lokale Bildungs- und Grundversorgungsprojekte, von denen möglichst viele Kinder und Jugendliche profitieren können. Unseren Fokus legen wir dabei seit mittlerweile über zehn Jahren auf die Stadtteilarbeit in Duisburg-Marxloh, das von einem hohen Anteil an Einwohnern mit Migrationshintergrund geprägt ist. Dabei kooperieren wir mit Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie weiteren regionalen Partnern.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Klavier-Festival Ruhr haben wir in 2012 das mehrfach prämierte Education-Projekt für die musikalische und künstlerische Förderung von Kindern entwickelt und mit zwei Schulen erstmals umgesetzt. Mittlerweile sind über 800 Kinder und Jugendliche aus fünf Schulen aus Duisburg-Marxloh beteiligt. Darüber hinaus gibt es seit 2021 ein Angebot für Kindertagesstätten, das inhaltlich eng auf die musikalische Grundlagenarbeit an den Grundschulen bezogen ist.
In 2022 hat Klöckner & Co außerdem das soziale Engagement für die gemeinnützige Programmierschule ReDI School of Digital Integration (ReDI School) bekräftigt und wird als Hauptsponsor das Kinder- und Jugendprogramm in Duisburg-Marxloh auch künftig unterstützen. Die Programmierschule hat sich seit der gemeinsamen Initiierung des Standortes Duisburg-Marxloh in 2019 sehr positiv entwickelt: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der teilnehmenden Schüler in 2022 von 340 auf 500 gestiegen.
Unser Ziel ist es, dass unsere finanziellen Zuwendungen denen zugutekommen, die sie wirklich benötigen. Da unsere Landesgesellschaften die individuellen Bedürfnisse in ihren Regionen am besten einschätzen können, führen sie ihre Spenden- und Sponsoringaktivitäten eigenständig durch. Die Unterstützung ausgewählter Einzelprojekte aus Wissenschaft, Sport, Kunst und Kultur ist uns ein ebenso wichtiges Anliegen wie die kontinuierliche Förderung von Bildungsinitiativen und die Integration von Geflüchteten in unsere Gesellschaft.
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Ihr Kernstück bilden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Wir unterstützen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihre 17 Ziele. Die von den Vereinten Nationen definierten Ziele stehen zwar gleichberechtigt nebeneinander und bedingen sich gegenseitig – aber im Zusammenhang mit unserer Geschäftstätigkeit haben einige der Ziele und Indikatoren eine besondere Relevanz für unser wirtschaftliches Handeln. Für diese Ziele sehen wir eine besondere Verantwortung und Einflussmöglichkeiten, die je nach Ziel unterschiedlich sind. Wir berücksichtigen den positiven Einfluss, den Klöckner & Co auf die Erreichung der Ziele hat. Die Ziele unterstützen wir, indem wir unsere Geschäftsabläufe und Dienstleistungen kontinuierlich verbessern und gleichzeitig negative Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit reduzieren sowie positive maximieren. Die hohe Relevanz für die Verfolgung insbesondere dieser Ziele spiegelt sich in unseren Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit wider. Die Handlungsfelder evaluieren wir regelmäßig und berücksichtigen dabei die Sicht interner und externer Stakeholder sowie die Auswirkungen unseres Handelns auf Umwelt und Gesellschaft.
Sustainable Development Goals mit besonderer Relevanz für das Nachhaltigkeitsmanagement bei Klöckner & Co:
Sicheres und gesundes Arbeitsumfeld
Eine wesentliche Voraussetzung für unseren Erfolg und eine nachhaltige Entwicklung sind die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Geschäftspartner. Mit unserem konzernweiten Programm „Safety 1st“ wollen wir den Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisten, sichere Arbeitsbedingungen bieten und Gesundheitsrisiken minimieren. Klöckner & Co steht für sichere, faire und saubere Arbeitsstandards und Prozesse. Vor diesem Hintergrund nutzen wir die Kennzahl „Lost Time Injury Frequency“ (LTIF), die die Häufigkeit arbeitsbedingter Unfälle, als nichtfinanzielle Steuerungsgröße abbildet.
Als global agierender Konzern achten wir auf die Einhaltung der Menschenrechte sowie sozialer und ökologischer Aspekte in unseren weltweiten Lieferketten. Wir arbeiten grundsätzlich mit Partnern zusammen, deren Ansprüche gleichwertig sind und die diese auch bei ihren Lieferanten einfordern. In 2022 haben wir unseren Verhaltenskodex für Lieferanten erweitert.
Zukunftsfähige Beschäftigung basiert auf Vielfalt und hochwertiger Ausbildung
Klöckner & Co tritt für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein. Wir nutzen die unterschiedlichen Denkweisen, Erfahrungen, Perspektiven und Lebensstile für Innovationskraft und den langfristigen Erfolg im Unternehmen. Nachhaltiges Wirtschaftswachstum wollen wir durch Diversität und Ressourceneffizienz vorantreiben. In Bezug auf Chancengleichheit ist uns auch die Einbindung von Frauen in Fach- und Führungspositionen ein wichtiges Anliegen. Wir haben uns konzernweit eine Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen zum Ziel gesetzt.
Wir fördern angemessene und faire Arbeits- und Sozialstandards. Zusätzlich übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung – etwa durch Geld- und Sachspenden, Wissenstransfer oder persönliches Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Aktiver Klimaschutz und Förderung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen
Klöckner & Co ist das weltweit erste Unternehmen, bei dem alle CO2-Net-Zero-Ziele im regulären Verfahren nach neuesten Standards der Science Based Targets initiative (SBTi) als wissenschaftlich fundiert anerkannt wurden. Die Initiative hat zuvor schon unsere mittelfristigen Klimaziele bis 2030 als wissenschaftlich fundiert anerkannt.
Durch die nachhaltige Ausrichtung unseres Unternehmens sind wir Pioniere in unserer Branche und treiben die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft aktiv voran. Wir setzen uns dafür ein, die Umweltbelastungen unserer eigenen Geschäftstätigkeiten zu verringern und verstärkt Elemente der Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Wir engagieren uns zusätzlich mit Klimaschutzprojekten auch in Ländern, in denen wir nicht geschäftlich tätig sind.
Unsere weiteren Handlungsfelder