KLÖCKNER & CO SE: POSITIVE ENTWICKLUNG IN NORDAMERIKA, EUROPA HINGEGEN SCHWACH, EBITDA 45 MIO. €, WEITERE FORTSCHRITTE IN DER UMSETZUNG DES MASSNAHMENPAKETS ZUR STEIGERUNG DER PROFITABILITÄT, EBITDA-ERWARTUNG FÜR DAS ZWEITE QUARTAL 50 BIS 60 MIO. €
- Absatz um 24,0 % auf 1,9 Mio. t und Umsatz um 22,6 % auf rund 1,9 Mrd. € akquisitionsbedingt gesteigert
- EBITDA 45 Mio. € nach durch Lagergewinne begünstigten 104 Mio. € im Vorjahr
- Konzernergebnis entsprechend bei –10 Mio. € nach 44 Mio. € im Vorjahr
- Ergebnis je Aktie von –0,10 € nach 0,65 € im Vorjahr
- Maßnahmenpaket zur Steigerung der Profitabilität im Plan
- EBITDA-Prognose für Q2 50 bis 60 Mio. € bei weiterer Absatzverbesserung gegenüber dem ersten Quartal
- Jahresprognose: Absatzwachstum um 5 % und auch Umsatz über Vorjahr, EBITDA-Steigerung nur erzielbar, wenn sich wirtschaftliches Umfeld in Europa im 2. Halbjahr wieder verbessert
Angaben beziehen sich auf die ersten drei Monate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
Duisburg, 9. Mai 2012 – Im ersten Quartal 2012 wurden Absatz und Umsatz vor allem durch die Akquisition der Macsteel Service Centers USA deutlich gesteigert. Das operative Ergebnis lag dabei zwar unter dem durch Lagergewinne begünstigten starken EBITDA des ersten Quartals 2011, jedoch mit 45 Mio. € um 31 Mio. € über dem des Vorquartals und damit im prognostizierten Rahmen von 40 bis 50 Mio. €.
Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE: „Durch die Akquisition von Macsteel konnten wir von der robusten Konjunkturentwicklung in den USA besonders profitieren. In Europa bleibt das Umfeld wie von uns erwartet schwierig. Die Wettbewerbsintensität in dem durch hohe Überkapazitäten geprägten Markt ist hoch. Zudem sind Kunden wegen der anhaltenden Staatsschuldenkrise weiter verunsichert.“
Starke Steigerung bei Absatz und Umsatz, Ergebnis unter Vorjahr
Klöckner & Co konnte den Absatz in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2012 akquisitionsbedingt um 24,0 % auf 1,9 Mio. t gegenüber dem Vorjahr (1,5 Mio. t) steigern. Im Vergleich zum vierten Quartal 2011 stieg der Absatz durch die saisonale Geschäftsbelebung um 13,5 %.
Die bereits in 2011 zu verzeichnende divergierende Absatzentwicklung der Segmente Europa und Americas setzte sich mit verstärktem Trend auch im ersten Quartal fort. Im Segment Europa lag der Absatz aufgrund des schwierigen Umfelds sowie durch Portfoliobereinigungen um 5,1 % unter Vorjahr. Einzig in Deutschland konnte ein leichtes Absatzwachstum erzielt werden, während in Spanien das Geschäft nochmals deutlich nachgab.
Im Segment Americas stieg der Absatz dagegen vor allem durch den Erwerb von Macsteel um 125,4 % gegenüber dem ersten Quartal 2011 an. Aber auch organisch lag der Absatz im Segment Americas mit 11,8 % deutlich über Markt und Vorjahr. Der bereinigte Absatz für den Gesamtkonzern war durch die Einbußen in Europa um 1,4 % leicht rückläufig.
Der Umsatz folgte der Absatzentwicklung und konnte im ersten Quartal 2012 um 22,6 % auf rund 1,9 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Ohne Akquisitionen läge der Konzernumsatz etwa auf dem Niveau des Vorjahres (–0,5 %).
Das operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 45 Mio. € unter dem durch hohe Lagergewinne begünstigten Vorjahreswert von 104 Mio. €, verdreifachte sich jedoch gegenüber dem Wert für das vierte Quartal 2011. Das EBIT und das Ergebnis vor Steuern (EBT) der ersten drei Monate des Geschäftsjahres betrugen 18 Mio. € (Q1 2011: 86 Mio. €) bzw. –6 Mio. € (Q1 2011: 66 Mio. €). Das Konzernergebnis ging entsprechend von 44 Mio. € auf –10 Mio. € zurück. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug –0,10 € nach 0,65 € im Vorjahr.
Beibehaltung starker Bilanz- und Finanzierungsstrukturen
Die Erhöhung der Bilanzsumme war von der saisonal üblichen Belebung der Geschäftsaktivitäten nach dem Winter geprägt. Der wesentliche Treiber für die Veränderung betrifft die von 1.534 Mio. € auf 1.656 Mio. € erhöhte Mittelbindung im Net Working Capital. Die erhöhten Net Working Capital-Anforderungen schlugen sich auch in den Netto-Finanzverbindlichkeiten nieder, die von 471 Mio. € zum Jahresende erwartungsgemäß auf 573 Mio. € angestiegen sind. Im Verhältnis zum Eigenkapital konnten die Netto-Finanzverbindlichkeiten mit einem Gearing von 35 % dennoch weiterhin auf niedrigem Niveau gehalten werden. Die Eigenkapitalquote betrug am 31. März 2012 rund 38 % nach 39 % zum Ende des Geschäftsjahres 2011. Die Liquiditätsposition lag mit 937 Mio. € nach 987 Mio. € zum 31. Dezember 2011 weiterhin auf hohem Niveau.
Maßnahmenpaket zur Steigerung der Profitabilität vorangetrieben
Auf die reduzierten Wachstumserwartungen durch die anhaltende Staatsschuldenkrise in Europa hatte Klöckner & Co bereits im September 2011 mit der Initiierung eines Maßnahmenpakets zur Steigerung der Profitabilität reagiert. Im Zentrum steht neben der Senkung von Verwaltungs- und Vertriebs-Gemeinkosten auch die Aufgabe nicht ausreichend profitabler Geschäftsaktivitäten. Im Zuge dessen soll der Personalbestand um 700 in Europa reduziert werden. Bis zum Ende des ersten Quartals wurden 400 Stellen abgebaut. Erste Schritte zur Schließung von unrentablen Geschäftsaktivitäten sind insbesondere in Spanien und Osteuropa im ersten Quartal vollzogen worden. Die vollständige Umsetzung der Profitabilitätssteigerungs-maßnahmen wird bis zur Jahresmitte erfolgen. Neben der Umsetzung dieser Maßnahmen in Europa lag ein zusätzlicher Schwerpunkt auf der weiteren Integration von Macsteel. Dazu wurde im ersten Quartal der Markenauftritt vereinheitlicht sowie Managementstrukturen, die Verwaltung und der Einkauf zusammengeführt und die Grundlage für die IT-Integration im zweiten Quartal geschaffen. Durch die vollständige Integration führen erhebliche Synergie- und Crosssellingeffekte neben der ohnehin gestiegenen Bedeutung des US-Geschäfts zu einem überproportionalen Ergebnisbeitrag des Segments Americas.
Ausblick für 2012
Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet Klöckner & Co aus heutiger Sicht weiterhin eine Steigerung des Absatzes um 5 % und auch des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr. Dabei soll die Steigerung trotz der Portfoliobereinigungen und der schwachen Marktentwicklung in Europa durch die im letzten Jahr durchgeführten Akquisitionen erreicht werden. Die angestrebte Verbesserung des EBITDA für das Gesamtjahr ist nur erreichbar, wenn sich das wirtschaftliche Umfeld in Europa im zweiten Halbjahr verbessert. Sollte dies nicht der Fall sein, geht das Unternehmen aus heutiger Sicht davon aus, dass sich das operative Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen wird. Die erwartete Steigerung des EBITDA in den USA durch die Akquisition von Macsteel und einer insgesamt robusteren Konjunkturentwicklung würde dabei ebenso wie die Ergebnisverbesserung aus den Profitabilitätssteigerungsmaßnahmen durch eine schwächere operative Entwicklung in Europa aufgezehrt.
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 50 bis 60 Mio. €, vorausgesetzt, die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung in Europa trüben sich nicht weiter ein und die Preise für Stahlprodukte geben nicht massiv nach. Zu diesem Ergebnis wird das Segment Americas erneut einen überdurchschnittlichen Beitrag in Bezug auf den Umsatz leisten.
Auch wenn der Fokus im ersten Halbjahr uneingeschränkt auf der Umsetzung des Maßnahmenpakets zur Steigerung der Profitabilität in Europa sowie der vollständigen Integration der im Vorjahr übernommenen Macsteel liegt, ist Klöckner & Co mit seinem Finanzierungsspielraum und seiner soliden Bilanz bestens gerüstet, um ab dem zweiten Halbjahr die langfristige Wachstumsstrategie „Klöckner & Co 2020“ fortzuführen.
Über Klöckner & Co
Klöckner & Co ist der größte produzentenunabhängige Stahl- und Metalldistributor und eines der führenden Stahl-Service-Center-Unternehmen im Gesamtmarkt Europa und Amerika. Das Kerngeschäft des Klöckner & Co-Konzerns ist die lagerhaltende Distribution von Stahl und Nicht-Eisen-Metallen sowie der Betrieb von Stahl-Service-Centern. Auf Basis seines Distributions- und Servicenetzwerks bedient der Konzern an rund 290 Standorten in mehr als 20 Ländern über 170.000 Kunden. Aktuell beschäftigt Klöckner & Co rund 11.200 Mitarbeiter. Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 7,1 Mrd. €.
Die Aktien der Klöckner & Co SE sind an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel im Regulierten Markt mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) zugelassen. Die Klöckner & Co-Aktie ist im MDAX®-Index der Deutschen Börse gelistet.
ISIN: DE000KC01000; WKN: KC0100; Common Code: 025808576.
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