06.03.2014, Duisburg

KLÖCKNER & CO SE: ERGEBNIS 2013 TROTZ SCHWACHER MÄRKTE VERBESSERT

  • Absatz und Umsatz markt- und restrukturierungsbedingt um 8,8 % auf 6,4 Mio. t bzw. um 13,7 % auf rund 6,4 Mrd. € gesunken.
  • Rohertragsmarge durch stärkere Konzentration auf höhermargiges Geschäft von 17,4 % auf 18,6 % verbessert.
  • Operatives Ergebnis (EBITDA) von 60 Mio. € auf 124 Mio. € gesteigert.
  • Auch EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen mit 150 Mio. € – inklusive 11 Mio. € aus dem Verkauf einer Immobilie – trotz insgesamt rückläufiger Märkte über Vorjahr (137 Mio. €).
  • Konzernverlust von – 203 Mio. € im Vorjahr auf – 90 Mio. € reduziert.
  • Netto-Finanzverbindlichkeiten von 422 Mio. € im Vorjahr auf 325 Mio. € abgebaut.
  • Restrukturierungsprogramm KCO 6.0 mit EBITDA-Effekt von jährlich 150 Mio. € erfolgreich abgeschlossen.
  • Optimierungsprogramm KCO WIN mit einem erwarteten EBITDA-Beitrag von 20 Mio. € im laufenden Jahr und 50 Mio. € ab 2015 erfolgreich gestartet.
  • Erste Akquisition seit erfolgreichem Abschluss der Restrukturierung: Übernahme von 75 % am Schweizerischen Bewehrungsstahlspezialisten Riedo Bau + Stahl AG.
  • EBITDA-Erwartung für Q1 bei 40 bis 50 Mio. €.

Alle Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr.

Duisburg, 6. März 2014 – Im Geschäftsjahr 2013 ist der Absatz der Klöckner & Co SE durch den weiter rückläufigen europäischen Stahlmarkt sowie restrukturierungsbedingte Standortschließungen und die Aufgabe niedrigmargiger Geschäfte um insgesamt 8,8 % zurückgegangen. Der Umsatz ging durch das im Vorjahresvergleich insbesondere im ersten Halbjahr niedrigere Preisniveau deutlicher, um 13,7 %, zurück.

Der Rohertrag ging durch das verminderte Geschäftsvolumen zwar von 1,3 Mrd. € auf
1,2 Mrd. € zurück, die Konzentration auf das höhermargige Geschäft machte sich aber bereits in einer um 1,2 %p von 17,4 % auf 18,6 % gesteigerten Rohertragsmarge bemerkbar.

Das operative Ergebnis (EBITDA) wurde nach 60 Mio. € im Vorjahreszeitraum auf
124 Mio. € gesteigert. Durch den Kostenabbau in Höhe von 84 Mio. € konnten die marktbedingten Ergebnisbelastungen überkompensiert werden, wodurch sich im Wesentlichen auch das um Restrukturierungsaufwendungen bereinigte EBITDA auf
150 Mio. € nach 137 Mio. € im Vorjahr verbesserte.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2013 von -105 Mio. € auf -6 Mio. € noch deutlicher, vor allem weil sich die Belastungen durch Wertberichtigungen von 55 Mio. € im Vorjahr auf 26 Mio. € reduzierten. Das Konzernergebnis verbesserte sich auch aufgrund der reduzierten Zinsbelastung von
-203 Mio. € auf -90 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie stieg entsprechend auf -0,85 € nach
-2,00 € im Vorjahreszeitraum.

Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE: „Mit unseren umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen haben wir im Geschäftsjahr 2013 die Trendwende geschafft. Im zweiten Halbjahr war der Ergebnisbeitrag aus dem Restrukturierungsprogramm bereits deutlich höher als der negative Effekt aus dem rückläufigen Markt.“

Ergebnisbelastung durch herausforderndes Marktumfeld in beiden Segmenten
Im Segment Europa sank der Absatz aufgrund des schwachen Gesamtmarkts und der restrukturierungsbedingten Standortschließungen im Geschäftsjahr um 12,5 %. Bereinigt um die Restrukturierungsmaßnahmen beträgt der Absatzrückgang 5,1 %. Dabei war das erste Quartal 2013 in Europa insbesondere durch den lang anhaltenden Winter beeinträchtigt. Überkapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette führten darüber hinaus weiterhin zu hohem Wettbewerbsdruck und im ersten Halbjahr zu rückläufigen Preisen. Das EBITDA des Segments Europa vor Restrukturierungsaufwendungen lag mit 102 Mio. € über dem Vorjahresniveau von
85 Mio. €. Hierin enthalten sind Einmalerträge aus dem Verkauf einer Immobilie in Frankreich sowie der Auflösung von Pensionsrückstellungen in den Niederlanden von insgesamt 27 Mio. €.

Im Segment Americas war der Absatz im Geschäftsjahr im Wesentlichen bedingt durch ein schwächer als erwartetes Marktumfeld sowie durch eine stärkere Fokussierung auf höhermargiges Geschäft um 3,7 % rückläufig, in den USA waren es 2,9 %. Zusätzlich belasteten kontinuierlich sinkende Preise im ersten Halbjahr die Geschäftsentwicklung. Im Verlauf des Geschäftsjahres verbesserte sich die Geschäftslage vor allem in den USA zwar spürbar, die rückläufige Ergebnisentwicklung des ersten Halbjahres konnte allerdings nicht voll kompensiert werden. Letztendlich lag das EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen des Segments in Höhe von 74 Mio. € aber nur leicht unter dem Vorjahresniveau von 80 Mio. €.

Restrukturierung abgeschlossen
Das Restrukturierungsprogramm KCO 6.0 konnte zum Jahresende 2013 erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt wurden im Rahmen des Programms rund 70 nachhaltig nicht ausreichend profitable Standorte verkauft oder geschlossen und rund 2.200 Mitarbeiter abgebaut. Durch nachlaufende Effekte aus den Maßnahmen wird das Programm im laufenden Jahr einen zusätzlichen operativen Ergebnisbeitrag (EBITDA) von rund 40 Mio. € erbringen.

Optimierungsprogramm KCO WIN im Zeitplan
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Restrukturierungsprogramms KCO 6.0 hat Klöckner & Co im Herbst 2013 das Optimierungsprogramm KCO WIN zur weiteren Verbesserung der Ertragskraft initiiert. Schwerpunkte der Maßnahmen bilden Effizienzverbesserungen im Einkauf und Vertrieb. Das Programm soll bereits 2014 einen EBITDA-Beitrag von rund 20 Mio. € leisten. Der volle jährliche Ergebnisbeitrag des Programms von rund 50 Mio. € wird voraussichtlich erstmals im Jahr 2015 realisiert.

Langfristige Wachstumsstrategie „Klöckner & Co 2020“ angepasst
Im Jahr 2013 hat Klöckner & Co die langfristige Wachstumsstrategie „Klöckner & Co 2020“ weiterentwickelt und an die veränderten Marktbedingungen angepasst. Neben der Forcierung von Wachstum und Optimierung wird im Rahmen des Programms insbesondere die Differenzierung gegenüber Wettbewerbern vorangetrieben. Grundlage hierfür sind die drei Stoßrichtungen: Lieferung eines breiten Spektrums von Stahl- und Metallprodukten über das Klöckner & Co-Netzwerk, Ausbau von höherwertigen Anarbeitungsdienstleistungen sowie ein erweitertes Serviceangebot und Innovationen.

Klöckner & Co übernimmt Mehrheit am Schweizerischen Bewehrungsstahlspezialisten Riedo Bau + Stahl AG
Klöckner & Co hat über ihre Schweizer Landesgesellschaft Debrunner Koenig Holding AG, St. Gallen, 75% des Schweizer Bewehrungsstahlspezialisten Riedo Bau + Stahl AG erworben. Die Riedo Bau + Stahl AG verarbeitet und vertreibt an drei Standorten mit ihren rund 180 Mitarbeitern Bewehrungsstahl für Kunden in der Schweiz. Für das abgelaufene Jahr wurde ein Umsatz von knapp 140 Mio. € erzielt. Die Übernahme von Riedo passt hervorragend zur langfristigen Wachstumsstrategie „Klöckner & Co 2020“, die Unternehmen mit höherwertigen Anarbeitungsdienstleistungen in den Fokus des externen Wachstums stellt. Die Konsolidierung wird vermutlich zu Beginn des zweiten Quartals erfolgen.

Der Kaufvertrag sieht vor, binnen zwei Jahren das Unternehmen vollständig zu übernehmen. Der Vollzug steht unter dem Vorbehalt üblicher Vollzugsbedingungen, wurde aber bereits mit einer anderen Transaktionsstruktur von der Schweizerischen Wettbewerbskommission genehmigt. Die modifizierte Transaktionsstruktur wird der Wettbewerbskommission noch nachgemeldet und dürfte am Genehmigungsentscheid nichts ändern.

Gisbert Rühl: „Mit der Übernahme von Riedo festigen wir unsere führende Marktposition bei Bewehrungsstahl im attraktiven Schweizer Markt. Durch die Übernahme der modernen Riedo-Standorte können wir zudem notwendige Investitionen im unteren bis mittleren zweistelligen Mio.-Euro-Bereich einsparen und erhebliche Synergien realisieren.“

Ausblick
Klöckner & Co geht davon aus, dass die Stahlnachfrage in Europa die Talsohle durchschritten hat und im laufenden Jahr wieder um 1-2 % wachsen wird. In den USA sollten die hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie und zunehmend auch aus der Bauwirtschaft sowie gesunkene Energiekosten und die damit einhergehende Wiederansiedlung der energieintensiven Industrien die Stahlnachfrage um 3-4 % zulegen lassen. Der erstmals vollständig wirksam werdende Absatzrückgang aus der restrukturierungsbedingten Aufgabe vom niedrigmargigen Geschäft wird voraussichtlich durch das erwartete Mengenwachstum an den verbliebenen Standorten – insbesondere in den USA – überkompensiert werden. Entsprechend sollten Absatz und Umsatz leicht steigen.

Insgesamt wird sich die Ergebnislage durch die erfolgreich abgeschlossene Implementierung des Restrukturierungsprogramms KCO 6.0, die ersten Effekte aus dem Nachfolgeprogramm KCO WIN und die positiveren Marktaussichten erheblich verbessern. Das operative Ergebnis (EBITDA) vor Restrukturierungsaufwendungen sollte durch einen spürbar steigenden Rohertrag bei gleichzeitig niedrigeren Kosten den Vorjahreswert von 150 Mio. € deutlich überschreiten. Die wesentlichen Ergebnistreiber sind die geplanten inkrementellen EBITDA-Beiträge aus dem abgeschlossenen Restrukturierungsprogramm KCO 6.0 von rund 40 Mio. € und die aus dem Optimierungsprogramm KCO WIN von 20 Mio. €. Obwohl die zusätzlichen Ergebnisbeiträge aus den Optimierungsmaßnahmen überwiegend in der zweiten Jahreshälfte wirksam werden, wird bereits im laufenden Quartal mit einem EBITDA von 40 Mio. € bis 50 Mio. € (Q1 2013: 29 Mio. €) ein deutlicher Ergebnisanstieg erwartet. Ab dem zweiten Quartal wird dann auch die Akquisition der Riedo Bau + Stahl AG einen Beitrag zum erwarteten Ergebnisanstieg leisten.

Gisbert Rühl: „Im laufenden Jahr wollen wir aus eigener Kraft – also auch bei Ausbleiben der allgemein erwarteten Markterholung – wieder ein positives Vorsteuerergebnis erzielen und ab 2015 wieder eine Dividende ausschütten. Auch für die Folgejahre sind wir optimistisch. Durch die weitere konsequente Umsetzung unserer an die veränderten Marktbedingungen angepassten Strategie „Klöckner & Co 2020“ werden wir die Ertragskraft weiter verbessern und auch das Wachstum wieder vorantreiben.“

Über Klöckner & Co:
Klöckner & Co ist der größte produzentenunabhängige Stahl- und Metalldistributor und eines der führenden Stahl-Service-Center-Unternehmen im Gesamtmarkt Europa und Amerika. Das Kerngeschäft des Klöckner & Co-Konzerns ist die lagerhaltende Distribution von Stahl und Nicht-Eisen-Metallen sowie der Betrieb von Stahl-Service-Centern. Auf Basis seines Distributions- und Servicenetzwerks bedient der Konzern an rund 220 Standorten in 15 Ländern rund 150.000 Kunden. Aktuell beschäftigt
Klöckner & Co rund 9.800 Mitarbeiter. Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von rund 6,4 Mrd. €.

Die Aktien der Klöckner & Co SE sind an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel im Regulierten Markt mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) zugelassen. Die Klöckner & Co-Aktie ist im MDAX®-Index der Deutschen Börse gelistet.

ISIN: DE000KC01000; WKN: KC0100; Common Code: 025808576.

Ansprechpartner:
Christian Pokropp – Pressesprecher
Leiter Investor Relations & Corporate Communications
Telefon: +49 (0) 203-307-2050
Fax:       +49 (0) 203-307-5025
E-Mail: christian.pokropp@kloeckner.com

Pressemitteilung 06.03.2014

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