06.03.2013, Duisburg

KLÖCKNER & CO SE: ABSATZ UND UMSATZ GESTEIGERT. ERGEBNIS UNTER VORJAHR. RESTRUKTURIERUNGSPROGRAMM WEIT VORANGESCHRITTEN. MÄRKTE WEITERHIN HERAUSFORDERND. EBITDA-STEIGERUNG IN 2013 AUF ETWA 200 MIO. € ERWARTET.

  • Absatz um 6,1 % auf 7,1 Mio. t und Umsatz um 4,1 % auf 7,4 Mrd. € durch Wachstum in den USA gesteigert
  • EBITDA von 139 Mio. € (inkl. Restrukturierungsaufwendungen: 62 Mio. €), nach 227 Mio. € (inkl. Restrukturierungsaufwendungen: 217 Mio. €) im Vorjahr
  • Restrukturierungsfortschritt über Plan und bis Jahresmitte abgeschlossen; Aktivitäten in Osteuropa verkauft
  • Konzernergebnis vor Restrukturierung und Impairments bei -83 Mio. € (inkl. -198 Mio. €) nach 20 Mio. € im Vorjahr (inkl. 10 Mio. €)
  • Positiver Free Cashflow in Höhe von 67 Mio. €, Netto-Finanzverbindlichkeiten von 471 Mio. € auf 422 Mio. € reduziert
  • Ergebnis je Aktie von -1,95 € nach 0,14 € im Vorjahr
  • Für 2013 Steigerung des EBITDA durch Restrukturierungsbeiträge auf etwa200 Mio. € bei stabilem Absatz und Umsatz, abermals positiver Free Cashflow sowie ein positives Konzernergebnis erwartet

Alle Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr.

Duisburg, 6. März 2013 – Im Geschäftsjahr wurden Absatz und Umsatz insbesondere durch die Akquisition von Macsteel Service Centers USA und ein starkes organisches Wachstum in den USA deutlich gesteigert.

Das operative Ergebnis (EBITDA) vor Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von
139 Mio. € lag jedoch – im Wesentlichen bedingt durch die erneut stark rückläufige Nachfrage in Europa sowie einem kontinuierlichen Preisdruck für Stahlprodukte ab dem zweiten Quartal – erheblich unter dem Vorjahresniveau (227 Mio. €).

Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE: „Mit der deutlichen Verschärfung des Restrukturierungsprogramms haben wir frühzeitig auf den erneuten Einbruch der Stahlnachfrage in Europa reagiert. Mehr als zwei Drittel der Maßnahmen sind bereits umgesetzt, so dass wir trotz des weiterhin herausfordernden Marktumfelds mit Rückenwind ins neue Jahr starten.“

Absatz und Umsatz gesteigert, Ergebnis deutlich unter Vorjahr
Klöckner & Co konnte den Absatz im Geschäftsjahr 2012 vor allem akquisitionsbedingt um 6,1 % auf 7,1 Mio. t gegenüber dem Vorjahr (6,7 Mio. t) steigern. Im Segment Europa lag der Absatz aufgrund des sich zunehmend eintrübenden wirtschaftlichen Umfelds sowie der kontinuierlich fortschreitenden Aufgabe von Geschäftsaktivitäten mit niedriger Profitabilität um 6,5 % unter Vorjahr, während der Markt sogar um 9 % zurückging.

Im Segment Americas wurde der Absatz hingegen durch die Akquisition von Macsteel und ein überproportionales organisches Wachstum um 30,8 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Bereinigt um die Akquisition von Macsteel konnte der Absatz um
4,9 % und damit deutlich über Markt (1,3 %) und Vorjahr gesteigert werden.

Der Umsatz des Konzerns lag im Geschäftsjahr 2012 bei rund 7,4 Mrd. € und damit um 4,1 % über Vorjahr. Das Rohertragsniveau lag mit 17,4 % aufgrund des anhaltenden Preisdrucks um 1,1 %-Punkte unter dem Vorjahr. Im vierten Quartal konnte jedoch mit 18,3 % fast wieder der Vorjahreswert erreicht werden. Das EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen ging dadurch um 39 % von 227 Mio. € in 2011
auf 139 Mio. € zurück. Im vierten Quartal lag das EBITDA vor Restrukturierung mit 22 Mio. € im Rahmen der Prognose und in etwa auf Vorjahresniveau von 24 Mio. €. Der Konzernverlust in Höhe von 198 Mio. € (Vorjahr: 10 Mio. € Gewinn) war belastet durch Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 77 Mio. € und Impairments von 55 Mio. €. Ohne Sondereinflüsse läge der Konzernverlust bei 83 Mio. €. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug -1,95 € nach 0,14 € im Vorjahr.

Eigenkapitalausstattung weiterhin sehr solide
Die Bilanzsumme reduzierte sich im Wesentlichen durch ein weiter verbessertes Net-Working-Capital-Management um 17 % auf 3,9 Mrd. €. Dadurch wurde die Eigenkapitalquote trotz des hohen Konzernverlusts von 39 % auf 42 % gesteigert.

Durch den positiven Free Cashflow konnten die Netto-Finanzverbindlichkeiten um
49 Mio. € im Jahresvergleich auf 422 Mio. € abgebaut werden. Das Gearing, also das Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital, wurde mit 28 % auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Die liquiden Mittel lagen mit 610 Mio. € auch nach Rückzahlung der im Juli fällig gewordenen Wandelanleihe weiterhin auf hohem Niveau.

Restrukturierungsfortschritt über Plan
Vor dem Hintergrund der erneut stark nachlassenden Stahlnachfrage in Europa und den unsicheren Aussichten hat Klöckner & Co das im September 2011 initiierte Restrukturierungsprogramm im Herbst 2012 nochmals erheblich verschärft. Der Umsetzungsfortschritt liegt über Plan.

Schwerpunkte der Restrukturierungsmaßnahmen sind neben der Senkung von Verwaltungs- und Vertriebs-Gemeinkosten die Schließung von unrentablen Niederlassungen sowie die Aufgabe nicht ausreichend profitabler Geschäftsaktivitäten. Im Zuge dessen wurden seit Programmbeginn im September 2011 bereits 40 Standorte abgebaut und die Anzahl der Beschäftigten um mehr als 1.200 reduziert. Dabei ist auch der angekündigte Rückzug aus Osteuropa weitgehend vollzogen.

Das konzernweite Restrukturierungs- und Optimierungsprogramm hat seit Programmstart im September 2011 einen EBITDA-Beitrag von 51 Mio. € geleistet, davon 46 Mio. € in 2012. Die Restrukturierungskosten für die noch ausstehenden Maßnahmen sind bereits im Jahresabschluss 2012 enthalten, so dass daraus keine nenneswerten Ergebnisbelastungen im Jahr 2013 anfallen werden.

Insgesamt erwartet Klöckner & Co durch die Restrukturierungsmaßnahmen im laufenden Geschäftsjahr einen zusätzlichen EBITDA-Beitrag von 60 Mio. € und nochmals 40 Mio. € in 2014. Die Anzahl der Mitarbeiter wird im Zuge dessen insgesamt um über 1.800 bzw. 16 % abgebaut und die Anzahl der Niederlassungen von 290 auf ca. 230 reduziert.

Ausblick
Für das Jahr 2013 geht Klöckner & Co trotz der durch die Restrukturierung aufgegebenen Absatzvolumina in Europa durch weiteres Wachstum in den USA von einem Absatz und Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau aus. Die durch die Akquisition von Macsteel deutlich gestiegene Präsenz in den USA verbunden mit den organischen Wachstumsperspektiven wird abermals zu einer Gewichtsverschiebung im Umsatzanteil zwischen Europa und Americas führen, so dass im Jahr 2013 bereits deutlich mehr als 40 % des Absatzes im Segment Americas erzielt werden.

Für das operative Ergebnis (EBITDA) erwartet Klöckner & Co einen deutlichen Anstieg von 139 Mio. € (vor Restrukturierungsaufwendungen) im abgelaufenen Geschäftsjahr auf etwa 200 Mio. €. Maßgeblich dafür ist der diesjährige Ergebnisbeitrag von 60 Mio. € aus dem konzernweiten Restrukturierungsprogramm. Im Zuge der operativen Entwicklung erwartet der Konzern für das Jahr 2013 auch ein positives Konzernergebnis sowie erneut einen positiven Cashflow.

Gisbert Rühl: „Mit den drei Stoßrichtungen Wachstum in den USA, Stabilisierung der profitablen und Restrukturierung der übrigen Aktivitäten in Europa haben wir unsere Strategie den aktuellen Herausforderungen angepasst. Wir sind damit gut gerüstet, trotz des weiterhin schwierigen Umfelds die Ertragskraft zu steigern und in den USA weiter zu wachsen.“

Anteilsbesitz Knauf Interfer Holding GmbH
Am vergangenen Freitag fand ein Gespräch von Klöckner & Co mit dem neuen Aktionär Interfer Holding GmbH statt. Die zum Beteiligungsportfolio der Familie Dr. Albrecht Knauf gehörende Interfer Holding ist auch zu 100 % an der ebenfalls im Stahlsektor tätigen Knauf Interfer Gruppe beteiligt. Die Interfer Holding agiert unabhängig von der Knauf Gips Gruppe. Das Gespräch verlief in guter Atmosphäre. Die Interfer-Holding hat dabei ihr strategisches und langfristiges Interesse sowie ihre konstruktive Haltung bestätigt. Sie ist überzeugt, dass Klöckner & Co ein attraktives Investment darstellt und unterstützt die Strategie des Klöckner & Co-Vorstands, die neben dem Ausbau der Aktivitäten in den USA eine konsequente Restrukturierung in den europäischen Märkten umfasst. Diese wird als wesentliche Voraussetzung für nachhaltige Wertbeiträge in Europa gesehen. Eine Einbringung von Knauf Interfer oder anderweitige Verbindung mit Klöckner & Co war nicht Gegenstand des Gesprächs. Weitere Gespräche sind derzeit nicht geplant.

 

Über Klöckner & Co:
Klöckner & Co ist der größte produzentenunabhängige Stahl- und Metalldistributor und eines der führenden Stahl-Service-Center-Unternehmen im Gesamtmarkt Europa und Amerika. Das Kerngeschäft des Klöckner & Co-Konzerns ist die lagerhaltende Distribution von Stahl und Nicht-Eisen-Metallen sowie der Betrieb von Stahl-Service-Centern. Auf Basis seines Distributions- und Servicenetzwerks bedient der Konzern an rund 255 Standorten in 19 Ländern über 160.000 Kunden. Aktuell beschäftigt Klöckner & Co rund 10.600 Mitarbeiter. Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von rund 7,4 Mrd. €.

Die Aktien der Klöckner & Co SE sind an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel im Regulierten Markt mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) zugelassen. Die Klöckner & Co-Aktie ist im MDAX®-Index der Deutschen Börse gelistet.

ISIN: DE000KC01000; WKN: KC0100; Common Code: 025808576.

Ansprechpartner:
Dr. Thilo Theilen – Pressesprecher
Leiter Investor Relations & Corporate Communications
Telefon: +49 (0) 203-307-2050
Fax:       +49 (0) 203-307-5025
E-Mail: thilo.theilen@kloeckner.com

Pressemitteilung 06.03.2013

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